Es ist schon bewundernswert, wenn ein Kraftfahrer sich auf den Weg nach Berlin macht um sich für die Kollegen und Kolleginnen stark zu machen, denn meistens hört man nur, dass sich alle Beschweren wie schlecht es doch ist, aber meistens hört man dann aber auch nichts mehr. Doch hier ist es anders!
Udo Skoppeck, so heißt dieser Kraftfahrer, welcher sich schon fast ein wenig überfordert fühlte, denn hier geht es wirklich in eine Welt in die nie ein Kraftfahrer bisher so einfach eingedrungen ist. Doch er hat den Mut bewiesen und hat sich bei vielen Konferenzen, Meetings und Tagungen im Herzen der Bundesrepublik durchgeschlagen. Hat wichtige Menschen kennen gelernt und vor allem hat er diese wichtigen Menschen gesprochen und so seine Chance für die Kraftfahrer genutzt.
Bei Gesprächen mit dem BAG Präsidenten Andreas Marquardt und Herrn Udo Schiefner, Mitglied für die SPD im Bundestag, kommen die Themen auf den Tisch. Und wie Udo Skoppeck im Wohlfühlbericht „48 Stunden Berlin … 2880 Minuten Zeit„ schreibt, sinkt die Hürde recht schnell und die Nervosität legt sich. So konnte Udo Skoppeck seine Ideen und Gedanken gut platzieren und bekam für seine Ausführungen Zustimmung aus der Runde. Das baut auf! Doch wer Udo Skoppeck kennt weiß, dass er keine Gelegenheit versäumt und übergibt auch hier eine Mappe mit gezieltem Inhalt und mit konkreten Gedanken zum Thema Güterkraftverkehr.
Wie Udo Skoppeck in seinem Bericht weiter ausführt, kam der ganz große Auftritt dann im SPD Fraktionssaal. Auch hier kennt man Udo Skoppeck und begrüßte ihn persönlich, was den Kraftfahrer Udo Skoppeck recht wundert. Aber auch hier zeigt sich, dass man die Themen welche den Kraftfahrer betreffen doch schon mal gehört hat, oder sogar sich schon damit beschäftigt hat. Und nach 5 Stunden ist der Zauber auch schon wieder vorbei. Viele Details, viele Ideen und Gedanken wurden ausgetauscht, doch fragt sich Udo Skoppeck ob alles auch gepasst hat. Sind alle Informationen angekommen, hat er etwas vergessen zu erwähnen? Haben alle Teilnehmer mich verstanden? Doch auch hier kann man beruhigt sein.
Doch viel wichtiger ist die generelle Frage, ob diese Diskussionen und Sitzungen auch für den Kraftfahrer und die Kraftfahrerin ein positives Ergebnis zu Tage bringen. Oder war dies alles nur eine Show? Und Udo Skoppeck war umsonst in Berlin?
Nach ersten Erkenntnissen sollen sich viele Dinge im Güterkraftverkehrsgesetzt, im Fahrpersonalgesetz und in den Regelungen zur Arbeitszeit von selbständigen Kraftfahrern ändern. Aber ein wichtiger Punkt ist die immer noch nicht abgegrenzte Wochenendruhezeit von 45 Stunden im Fahrzeug. Darf diese nun im Fahrzeug verbracht werden oder nicht? Diese Diskussion wird bereits in anderen EU Ländern wie Belgien und Frankreich eindeutig behandelt und bestraft. Soll dies in Zukunft auch in Deutschland bestraft werden?
Eine Antwort hierauf könnte dann zum Beispiel beim Thema Wochenendruhezeit im LKW, wie folgt aussehen:
Zitat „Der Unternehmer hat dafür Sorge zu tragen, dass das Fahrpersonal die regelmäßige wöchentliche Ruhezeit im Sinne von Artikel 4 Buchstabe h der Verordnung (EG) Nr. 561/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. März 2006 nicht im Fahrzeug verbringt. Hierfür hat er die Arbeit der Fahrer so zu organisieren, dass das Fahrpersonal die regelmäßige wöchentliche Ruhezeit am jeweiligen eigenen Wohnort des Fahrers oder am Ort des Unternehmenssitzes und dort in einer festen Unterkunft verbringen kann.“
und weiter im Zitat:
„Regelmäßige wöchentliche Ruhezeiten, die entgegen der Bestimmungen des Absatzes 1 verbracht wurden, gelten nicht als ordnungsgemäße wöchentliche Ruhezeit im Sinne von Artikel 4 Buchstabe h der Verordnung (EG) Nr. 561/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. März 2006.“ Zitat Ende
Dies soll nun nach ersten vorliegenden Unterlagen vom 17.11.2015 wirklich so verabschiedet werden!
Zumindest wird erkannt, dass die regelmäßige Wochenendruhezeit von 45 Stunden im LKW zum Teil menschenunwürdig ist, und dies klar im Gesetz definiert werden soll. Auch wird darauf hingewiesen, dass es nicht den Kraftfahrer/in treffen soll, sondern den Unternehmer. Daher soll dann eine Weiterfahrt erst einmal untersagt werden und sich somit der Transport verzögern.
Ob dies aber die Transportunternehmer, besonders aus dem osteuropäischen Raum abschrecken wird, bleibt wohl offen. Hat die Bundesregierung hier die Chance genutzt den heimischen Transportunternehmer und den Kraftfahrer/in zu schützen? Ist dies ein besserer Weg, statt drastische Strafen wie in Belgien und Frankreich zu verhängen?
Beim Thema Arbeitszeitgesetz hat man sich wohl zu folgender Aussage verständigt:
Zitat: „Arbeitszeitaufzeichnungen nach § 17 des Gesetzes zur Regelung des allgemeinen Mindestlohns müssen zwei Jahre aufbewahrt werden. Aufzeichnungen über Lenk- und Ruhezeiten können auch für Zwecke der Mindestlohnkontrolle eingesetzt werden. Ebenso, wie für Zwecke des Sozial- und Steuerrechts bereits vorgesehen, können künftig Aufzeichnungen über Lenk- und Ruhezeiten für Zwecke der Mindestlohnkontrolle im Betrieb verwahrt werden. Für den Unternehmer wird doppelter Dokumentationsaufwand vermieden.“ Zitat Ende
Somit dürfte klar sein, dass Aufzeichnungen der Lenk- und Ruhezeiten nun länger zur Beurteilung bei einer Betriebsprüfung durch die kontrollierenden Behörden zur Verfügung stehen müssen.
Und die Daten im Kontrollgerätekartenregister werden nun erst nach fünf statt wie bisher nach einem Jahr nach Ablauf ihrer Gültigkeitsdauer gelöscht. (§ 13 der Fahrpersonalverordnung)
Die Güterkraftverkehrserlaubnis soll zukünftig wie die EU Gemeinschaftslizenz alle 10 Jahre neu beantragt werden, und einige andere Punkte.
Doch was wird sich wirklich ändern? Hat Udo Skoppeck sein Ziel erreicht? War die Reise, waren die vielen Diskussionen, Meetings und Tagungen erfolgreich?
Udo Skoppeck schreibt in seinem Blog zum Schluß: „Chance vertan? Nein, mitnichten, es wird weitere Meetings geben. Ich sei eingeladen, sagten sie. Ich sei gut informiert und ein angenehmer Gesprächspartner, sagten sie……..“ und „FORTSETZUNG FOLGT!“
Udo Skoppeck ist selbst Kraftfahrer und setzt sich persönlich stark für die Belange der Kraftfahrer/innen ein. Hierzu hat Udo Skoppeck auch vor Jahren schon die Actie in de Transport Germany mitbegründet. Zudem hat Udo Skoppeck mit der Actie in de Transport Germany schon einige Petitionen in den Bundestag gebracht.
Beispiele:
Spesensätze für das Fahrpersonal erhöhen
StandKlimaanlage in allen Lkws
Der Beitrag Udo Skoppeck – der Kraftfahrer, der nach Berlin reiste um sich für die Branche einzusetzen erschien zuerst auf nextDrive.de.